Mit digitaler Unterstützung von Lusee wird in Rombach die Förderung der Nachbarschaftshilfe aktiviert, so dass alle Beteiligten im Rahmen ihrer Möglichkeiten partizipieren und profitieren können.
«Alle Menschen sollen Zugang zu den Ressourcen haben, die sie brauchen, um ein selbstbestimmtes Leben führen können», heisst es prägnant auf der Webseite von one11, eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, durch lokale Vernetzung die Förderung gegenseitiger Nachbarschaftshilfe zu intensivieren. Wie das genau funktionieren soll und welche Rolle dabei Lusee spielt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Das dreiköpfige Kollektiv hinter one11 hat im Hotel Ascott in Rombach einen „hybriden Markplatz“ eingerichtet; ein soziales Netzwerk, das Menschen wieder verbindet. Der Schwerpunkt liegt auf Angeboten, die zum Gemeinwohl der Nachbarschaft beitragen, wie erschwingliche und attraktive Wohnmöglichkeiten, flexible Jobs und weitere Dienstleistungen. Unabhängig davon, ob ich jemandem den Garten pflege, die Hauskatze füttere oder aus einem Buch vorlese, das Grundprinzip lautet stets Geben und Nehmen. Dabei können nicht nur Dienste in Anspruch respektive angeboten werden, sondern auch Zeit als äquivalente Währung retourniert werden. Bei der Idee des hybriden Markplatzes kommt Lusee als Brückenbauerin ins Spiel, indem durch die Interaktion in einem physischen Raum, digital und analog zusammenkommen.
Lusee befindet sich im Restaurant des Hotels Ascott, wo das one11-Projekt vor fünf Jahren startete. Die Interessierten können hier ohne Konsumationszwang mit Lusee interagieren. Man befindet sich zwar nach wie vor in einem physischen Raum jedoch bedient man eine «digitale Oberfläche, die viel einfacher funktioniert als eine App, weil man sich haptisch durch die Umgebung tasten kann und zugleich immer Hilfe in der Nähe ist», erklärt Alexandra Signer, Mitgründerin von one11.
Seit Juni 2023 ist Lusee vor Ort installiert und erste Erkenntnisse zeigen, dass «die Fehlerrate bei nicht technikaffinen Menschen viel tiefer ist», erklärt Ilona Rohner, ebenfalls Mitgründerin von one11. «Die Leute haben weniger Berührungsängste, weil sie sich sicherer fühlen als bei vergleichsweise online Anwendungen, wo aus Versehen ein Abo abgeschlossen werden könnte», erklärt Rohner. Die Bedienung der Technologie gestaltet sich daher auch für Menschen mit geringer digitaler Kompetenz als mühelos und einfach.
Insbesondere das Potential von Lusee als Integrationstool, das laut Signer «zum allersten Mal fancy daherkommt und nicht verstaubt» ist dabei vordergründig. «Der Mehrwert liegt hauptsächlich darin, dass ein einfacher und somit niederschwelliger Zugang zu den Angeboten aus der Umgebung ermöglicht wird", erklärt sie. Entwickelt wird das digitale Benutzerinterface von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Das Gesamtobjekt wird durch die schweizerische Agentur für Innovationsförderung, Innosuisse, ermöglicht.
Für die Zukunft ist es geplant, die App weiter auszubauen und dabei den spielerischen Aspekt verstärkt einzubinden. «Wir werden jedoch immer auch physisch bleiben, es ist nicht unser Ziel nur noch digital zu sein. Wir wissen, dass nicht alle Menschen digitale Anwendungen bedienen können oder wollen», erläutert Signer. Die nächsten Monate werden daher zeigen, wie sich die Nutzung von Lusee und somit die Wirkung des hybriden Markplatzangebotes weiter entfalten. Sicher ist man sich bei Lusee sowie one11: «Die Magie liegt im Zwischenmenschlichen, nicht auf der App», meint Signer. Das oberste Ziel ist und bleibe es die Selbstbestimmung der Leute zu wahren; dass diese selbstständig und selbstbestimmt leben können. «Die Benutzung von Lusee macht richtig Spass» sagt Signer überzeugt, umso optimistischer ist man gegenwärtig, dass man mit der interaktiven Lösung von Lusee der übergeordneten Vision einen Schritt näherkommt.